Der deutsche Regisseur und Kurator Georg Genoux wurde 1976 in Hamburg geboren und arbeitet schon seit über 20 Jahren in Krisenregionen, besonders in Osteuropa.
Er studierte Theaterregie an der Russischen Akademie der Theaterkünste in Moskau (GITIS). 2002 war er Mitgründer von Teatr.doc in Moskau, wo er bis 2012 als Regisseur und Kurator arbeitete. Georg Genoux gründete dort die Bewegung “Memory Drama”, die am Andrei Sacharow Museum und der Memorial Gesellschaft in Moskau Theaterprojekte mit dem Focus auf die Erinnerung und Geschichte des Sowjetsystems und des NS - Regimes entwickelte.
Als Künstlerischer Leiter des “Theatre of Displaced People” in der Ukraine (2015 - 2017) organisierte er über 30 kulturelle Projekte mit Schülern, Soldaten und Ortseinwohnern in den ehemaligen und aktuellen Kriegsgebieten im Osten der Ukraine. Sein Film “School #3” mit Schülern aus der vom Krieg betroffenen ukrainischen Kleinstadt Nikolajewka, erhielt 2017 den den Grand Prix der internationalen Jury des Wettbewerbs “14+” der 67. Berliner Filmfestspiele (Berlinale).
Seit 2018 arbeitet er mit der Berliner Filmproduktionsfirma Boekamp & Kriegsheim GmbH an mehreren Projekten in Deutschland und der Ukraine.
Im Rahmen seines Projektes “Das Land, das ich nicht kenne” (seit 2018) arbeitet er mit Bürgern und Geflüchteten in verschiedenen Orten in Sachsen an Vergangenheitsbewältigung und der Entwicklung von Zukunftsperspektiven. Seine darauf basierenden Theaterprojekte wurden auf mehreren Theaterfestivals, u.a. auf dem Festival “Our Stage” der Bürgerbühne am Staatsschauspiel Dresden vorgestellt.
Seit 2019 leitet er in sechs Städten im Donbass im Osten der Ukraine das internationale Theater- und Filmprojekt mit Schülern "Die Stadt zum Mitnehmen", das vom Auswärtigen Amt der BRD unterstützt wird.
Georg Genoux arbeitet regelmäßig mit dem Goethe Institut in Russland, Ukraine und Bulgarien und entwickelte dabei über 80 Theaterprojekte, die auf vielen internationalen Festivals gezeigt wurden.